Winternovellen
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In drei Novellen beleuchtet Ingvild H. Rishøi die Gefühle von Menschen, die ihren Weg in einer Welt von Armut, Unsicherheit und Einsamkeit suchen. Moderne Märchen für jede Jahreszeit. 1 – Wir können nicht allen helfen Die kleine Tochter bittet ihre Mutter, einem Bettler zu helfen. Aber die weiß nicht einmal, wie sie den Bus nach Hause oder Wäsche für ihr Kind bezahlen soll. Ein Strudel von Wahrheiten und Ängsten, während die Verantwortung für die eigene Tochter erdrückend zu werden scheint. 2 – Der richtige Thomas Thomas wird aus dem Gefängnis entlassen, am Abend soll sein Sohn zu Besuch kommen. Aber Thomas scheitert bereits daran, ein Kissen für ihn zu kaufen. Die Konfrontation mit den Erwartungen an sich selbst und den Vorurteilen der Außenwelt wird ihm fast zum Verhängnis. Und doch gibt es immer die Möglichkeit, sein Leben zu ändern ... 3 – Geschwister Drei Geschwister, siebzehn, sieben und vier, auf der Flucht, geraten in einer Schneelandschaft in eine immer aussichtslosere Situation. Geht es um eine Mädchenfreundschaft, die den Verlust der heilen Familie kompensiert und gleichzeitig motivierend und zerstörend wirkt? Um eine große Schwester, die nach dem Tod des Vaters die Familie zusammenhält? Oder ist vielmehr sie die Bedrohung für die Familie? Verschwimmende Grenzen in einer alles andere als (ge-fühls)kalten Winterwelt. Die Direktheit der Sprache Rishøis spiegelt die Verzweiflung und Unsicherheit der Figuren in einer rauen Umgebung, die aber immer auch einen Hoffnungsschimmer zulässt. Themen wie Existenzangst, Verantwortung und menschliche Ausnahmezustände werden in den drei Novellen so gekonnt miteinander verbunden, dass sie die Verletzlichkeit der Gegenwartsgesellschaft eindrücklich wie wenige Erzählungen erfassen.
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