Vom Berggefallen
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Auf der einen Seite des Tales sitzt im offenen Plumpsklohäuschen mit herunter gelassener Hose und kalt umwindetem Hintern Wallis-Weiß. Auf der anderen Seite klotzt die Matterhorn Nordwand mit einer fahlen Wolke in ihrer Mitte. Aug in Auge der kleine Scheißer und die beschissene Große. Nicht in dieser steilen Wand hängen zu müssen, vor Angst und Kälte schlotternd und darauf wartend, zu verrecken, gibt es für Wallis-Weiß keinen schöneren Platz auf dieser Welt als auf 3200 Metern Höhe in diesem einen Quadratmeter kleinen Holzverschlag über einer Tonne halb gefrorenen Kots und Urins sitzend, an der Nasenspitze und am blanken Hintern den kalten Wind spürend, mit weitgeöffneter Tür sich genüsslich der Entleerung seines Darms und seiner Blase und dem Anblick der Matterhorn Nordwand in wohlig sicherer Entfernung hinzugeben. Scheißend schauend sitzt er und genießt. Er lässt es plätschern und platschen und die Matterhorn Nordwand sieht zu. Was Harald Weiß denkt, das schreibt er. Er ist ein scharfer Analyst seiner selbst und seines Tuns. Das inhaltlich Bittere hüllt er in sprachliche Süße: dem Genuss beim Lesen folgt beim Verdauen ein Grummeln im Bauch.