Das rote Buch der Abschiede

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Pirkko Saisios preisgekrönter Roman thematisiert sexuelle und künstlerische Befreiung. Die Protagonistin sucht in Helsinki nach Liebe und kämpft um Selbstbestimmung in einer Zeit, in der Kunst und Kommunismus eine gefährliche Verbindung eingehen und queere Liebe im Untergrund blüht. Ihre Mutter möchte sie zum Arzt schicken, da ihr Verhalten als strafbar gilt. Doch als eine Kommilitonin ihr sagt: „Es gibt auch Frauen, die Frauen lieben“, wird sie befreit. Zunächst fühlt sich die junge Frau aus der Arbeiterklasse in den Untergrundbars Helsinkis, wo queere Liebe und intellektuelle Gespräche zusammentreffen, fremd. Erst durch ihre Teilnahme am Studententheater gewinnt sie an Selbstvertrauen, jedoch verlangt die Kunst ihren Preis, da das Theater eng mit der kommunistischen Revolution verbunden ist. In einer Reihe von Abschieden – vom Elternhaus, vom Idealismus der Jugend und von den Frauen, die sie liebt – erzählt diese Entdeckung aus Finnland von Liebe, Kunst und Selbstbestimmung. Saisios Stil und Selbstironie machen das Werk zu einer einzigartigen literarischen Erfahrung, die immer wieder zum Nachdenken anregt.