Das Rotzmensch
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Nazizeit und Krieg sind vorbei, Ilses Mutter hat Berufsverbot, ihr Vater ist gefallen und ihre Familie – Ilse hat einen Bruder, Christoph – findet Zuflucht in der kleinen Wiener Wohnung der intellektuellen, aber exzentrischen Großmutter, die den Bruder abgöttisch liebt, aber Ilse nicht mag. Deshalb wird diese, das Rotzmensch, nach der Schule bei Freunden der Mutter untergebracht und so oft wie möglich »verschickt«. 1949 sieht sie bei einem Hollandaufenthalt in einer Illustrierten Bilder aus einem Konzentrationslager mit dem Titel »Verbrechen der Deutschen«. Und 1955 erfährt sie durch den von den amerikanischen Alliierten gedrehten Dokumentarfilm »Die Todesmühlen« in einem Wiener Kino das volle Ausmaß der Gräueltaten des Nationalsozialismus. Die Erkenntnis, wozu Menschen fähig sind, führt zu einer weitgehenden Isolation der Sechzehnjährigen. Es folgen Auseinandersetzungen mit der Mutter, die weiterhin einige Ideen des Nationalsozialismus verteidigt, Vereinsamung und Misstrauen. Erst, als sie nach einem Selbstmordversuch ein wenig Zutrauen zu einem jungen Mann fasst, deutet sich die Möglichkeit einer positiven Wendung ihres Lebens an.