Fritz Thyssen
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Wer war Fritz Thyssen? Der mächtige Großindustrielle, der Hitler an die Macht brachte und den Führer wie eine Marionette an seinen Fäden tanzen ließ? Der unbedeutende Sohn des genialen Stahl-Tycoons August Thyssen? Oder gar ein Widerstandskämpfer, der seinen einstigen Freunden früh und entschlossen die Stirn bot? Fritz Thyssen ist der politisch vielleicht umstrittenste, auf jeden Fall der widersprüchlichste Großindustrielle der späten Weimarer Republik und des Dritten Reiches, und keines der genannten Klischees wird ihm gerecht. Hans Otto Eglau, bekannt durch seine ausgezeichneten Recherchen und Reportagen in „Spiegel“ und „Zeit“, hat aus vielen Puzzleteilen das Lebensbild eines politischen Dilettanten zusammengefügt, der sich zunächst als Hitlers Gönner gefiel und schließlich zu dessen Geisel wurde. Aus zum Teil bisher unerschlossenen Quellen schöpfend, rekonstruiert Eglau das schwierige Verhältnis zwischen Fritz und seinem übermächtigen Vater August, zeichnet Fritz' politische Erweckung während des Ruhrkampfes nach, die ihn über Nacht zur Symbolfigur des nationalen Widerstandes machte, beleuchtet dessen Entwickung zu einem glühenden Anhänger Hitlers und dann die Abkehr, die Emigration, die Verfolgung und Verschleppung durch die Gestapo und schließlich die Haftzeit in Psychiatrie und KZ als Hitlers prominentester Gefangener, der auch von den Alliierten nach der Befreiung zunächst wieder interniert wird.