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Zuerst würde ich mir einen unzerstörbaren Leib geben, und dann würde ich mich den Verbrauchern überliefern. Ich würde nicht schreiben aus Freude am Schreiben, sondern um diesen unsterblichen Teil in Wörter zu verwandeln. Schaute ich von der Höhe meines Grabmales herab, so erschien mir meine Geburt als ein notwendiges Übel, als eine ganz vorläufige Fleischwerdung, dazu bestimmt, meine Verklärung vorzubereiten: um wiedergeboren zu werden, muß man schreiben, zum Schreiben braucht man ein Gehirn, Augen, Arme; wardie Arbeit beendet, fielen diese Organe in sich zusammen: ungefähr um das Jahr 1955 würde ein Kokon aufplatzen, fünfundzwanzig Schmetterlinge in Buchformat würden davonflattern, mit ihren Seiten schlagen und sich schließlich auf einem Regal der Nationalbibliothek niederlassen. Die Schmetterlinge wären nichts anderes als ICH. ICH: fünfundzwanzig Bände, achtzehntausend Textseiten, dreihundert Abbildungen, darunter das Bildnis des Verfassers. Meine Knochen sind aus Leder und Pappe, mein Papierfleisch riecht nach Kleister und Druckerschwärze, behaglich türme ich mich auf mit sechzig Kilo Papier. Ich erlebe eine Wiedergeburt." Die Autobiographie Jean-Paul Sartres Die Wörter" (1964) ist eine ironische Abrechnung mit der Neurose von der Allmacht der Literatur.
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