Liebe zu Böhmen
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„Gegen viere Uhr in Karlsbad … Schönes Quartier, schöne Aussicht.“ – das notiert Goethe in seinem Tagebuch am 25. 8. 1823. Und in dem seinen vermerkt Grillparzer, man solle eigentlich nicht über ein Volk urteilen, bevor man es nicht in seiner Heimat gesehen habe. Doch auch Mozart, Schinkel, Seume, Kleist, Brentano, Carl Maria von Weber, Ludwig Richter, Wagner, Fontane und Raabe lernten Böhmen und seine Hauptstadt Prag als Reisende kennen und lieben. Ihre Schilderungen lassen eine alte Zeit aufleben, die zu Vergleichen mit der heutigen verlockt. An die „Gärten der Kindheit“ erinnern sich andererseits jene Autoren, die durch ihren Lebensweg eng mit dem Land hinter Böhmerwald und Riesengebirge verbunden waren: Marie von Ebner-Eschenbach, Stifter, Rilke, Oskar Wiener, Max Brod, Franz Werfel, Karl Kraus, Franz Kafka, F. C. Weiskopf u. v. a. Neben den schon Genannten lassen Gustav Meyrink, Willy Haas, Egon Erwin Kisch und andere die ganze Fülle der deutschsprachigen Prager Dichtergruppe ahnen. Aber die Auswahl der Beiträge endet zeitlich hier nicht. Wichtige Einblicke in Empfindungen, Ereignisse und Entwicklungen vermitteln vielmehr gerade die Texte zu den Geschehnissen der dreißiger und vierziger Jahre unseres Jahrhunderts. – Der hohen Bedeutung der bildenden Kunst zur Kultur eines Landes trägt der ergänzende Bildteil Rechnung.