Religion und Gesellschaft
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Diese Essays gehören zu den bedeutendsten und meist diskutierten Studien der Soziologie. Max Webers „Gesammelte Aufsätze zur Religionssoziologie sind neben „Wirtschaft und Gesellschaft“ sein wichtigstes und bekanntestes Werk (Beide Werke sollen sich - so Webers Intention - gegenseitig ergänzen). Die einzelnen Beiträge stellen Glanzleistungen der soziologischen Reflexion dar. Sie sind von besonderer Wichtigkeit für die Grundlegung einer soziologischen Methodologie und begründeten Weber Ruf als „einer der größten Denker des 20. Jahrhunderts“ (Britta Bode, Welt am Sonntag). Weber veröffentlichte seine Aufsätze seit 1904 in verschiedenen Zeitschriften. Erst kurz vor seinem Tod überarbeitete er sie für eine separate Buchveröffentlichung, die 1920 von seiner Witwe Marianne Weber und dem Theologen Karl Zeller herausgegeben wurde. Sie enthalten auch den berühmten Essay „Die protestantische Ethik und der Geist des Kapitalismus“. Darin entwickelt Weber seine bahnbrechende These über den Zusammenhang von der „inneren Verwandtschaft“ von Ethik und der daraus resultierenden Lebensführung und dem Aufstieg bestimmter Wirtschaftsformen. Weber stellt fest: Jede religiöse Weltanschauung ist mit einer spezifischen Ethik und Lebensführung verbunden und begünstigt dadurch das Entstehen neuer Organisationsformen. Denn religiöse Weltbilder beeinflussen auch die säkuläre Wirklichkeit. Deshalb untersucht er: Wie bilden sich Gesellschaften? Was hält sie zusammen? Welchen Einfluss haben die unterschiedlichen Wertesysteme auf ihre Entstehung, Entwicklung und Funktionsweise? Aus dem Inhalt: Die Wirtschaftsethik der Weltreligionen, Stadt, Fürst und Gott, Verwaltung und Agrarverfassung, Selbstverwaltung, Recht und Kapitalismus, Theorien der Stufen und Richtungen religiöser Weltablehnung u. a. „Weber erinnert daran, was Wissenschaft sein kann: ein spannungsvolles Ringen zwischen einer Überfülle von Leben und einem kalt sezierendem Verstand - nicht nur ein Trick, um sich in diverse Diskurse einzuklinken und sich als Experte wichtig zu tun.“ Joachim Radkau, Autor der Biografie „Max Weber. Die Leidenschaft des Denkens“.