Focusing on the interplay between science and society, the book redefines sociology as a discipline rooted in experimentalism, drawing from John Dewey's theories and various interdisciplinary frameworks. It views crisis as a catalyst for creativity and innovation rather than a mere challenge, advocating for a methodology that transcends traditional boundaries. The work emphasizes a global and transformative approach to sociology, appealing to social scientists interested in innovative theories and practices that foster collaboration across diverse fields.
Tanja Bogusz Books



Das Mädchen mit dem Heiermann
Großwerden auf St. Pauli
Auf intensive, liebevolle und poetische Weise beschreibt die Soziologin Tanja Bogusz ihr Aufwachsen auf St. Pauli. Sie erzählt von ihrer Großmutter Klasina, die aus den Niederlanden nach Deutschland kam und Damenringkämpferin in der Großen Freiheit in Hamburg wurde. Und von ihrer Mutter Barbara, die aus dem Kinderheim vor den gewalttätigen Aufseherinnen zu Klasina auf den Kiez flüchtete und in den 70er-Jahren begann, als Barfrau im Hotel Luxor zu arbeiten. Barbara wollte Tanja ein besseres, chancenreicheres Leben verschaffen und nutzte ihren Job für eine finanzielle Unabhängigkeit, die damals für Frauen ungewöhnlich war. Dabei hat sie ihrer Tochter einiges zugemutet, aber auch viel zugetraut: Tanja lernte früh Autonomie, Flexibilität und Gestaltungswillen und nutzte sie, um Abitur zu machen, zu studieren und eine akademische Laufbahn anzutreten. Ihren Weg vom Kiez in die Wissenschaft zeichnet sie mit einer Lebendigkeit nach, die fesselt und anrührt.
Avantgarde und Feldtheorie
André Breton und die surrealistische Bewegung im literarischen Feld nach Bourdieu
- 122 pages
- 5 hours of reading
Trotz der relativ breiten Rezeption der Feldtheorie Pierre Bourdieus stellt ihre Anwendung auf konkrete soziale oder kulturelle Bewegungen immer noch ein Desiderat dar. Die Arbeit orientiert sich an Bourdieus kultursoziologischen Analysen zur Herausbildung der Intellektuellen in Frankreich und überprüft die Kategorien von Feld, Kapital und Habitus am Beispiel der surrealistischen Avantgarde zwischen 1919 und 1930. Der Schwerpunkt der Untersuchung liegt in der Zuspitzung der Paradigmen Bourdieus auf die zentrale Leitfigur der surrealistischen Bewegung, André Breton. Bretons Werdegang und Interventionen werden mit der politischen Situation und mit der Beschaffenheit des literarischen Feldes nach dem Ersten Weltkrieg konfrontiert. Die Textgattung des Manifestes wird als Positionierung im literarischen Meinungskampf beispielhaft illustriert. In der kritischen Reflexion Bourdieus Theorie erfolgt so eine Präzisierung feldtypischer Kriterien, dank derer der Surrealismus zur Orientierungsinstanz nachfolgender Avantgarde-Bewegungen werden konnte.