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Robert König

    Die Wissenschaft der Idee
    Freundesgabe zum 100. Geburtstag Erwin Guido Kolbenheyers
    Deutsche Literaturgeschichte
    Deutsche Literaturgeschichte 1
    Religion und Kapitalismus
    • Die Wissenschaft der Idee

      Platons Grundlegung der Philosophie im Dialog Parmenides

      Die Philosophie ist nach Platon die Wissenschaft freier Menschen. Ein solches Wissen zeichnet aus, dass es nicht gleichsam von außen genommen ist, sondern sich selbst erst in ein und demselben Akt zugleich grundlegt, ausführt und erschließt. Dieser freie Akt heißt in der geistesgeschichtlichen Tradition im Anschluss an Platon: Idee. Sein Dialog Parmenides teilt mit wenigen anderen Werken der Philosophie den eigentümlichen Umstand, dass seit Jahrtausenden darüber nachgedacht wird, wovon er überhaupt handelt. Sinn und Gegenstand jenes Dialoges bleiben fragwürdig. In genau diesem Horizont der inhaltlichen Fragwürdigkeit des Textes findet Platon allerdings den Boden, auf dem er die elaborierteste Logik der Rede von Ideen zu entwickeln imstande ist, welche letztlich in einem einzigen Satz gipfelt. Die in diesem Buch vorgelegte Wissenschaft der Idee vollzieht anhand des Parmenides den freien Akt, der die Philosophie in ihrer Eigenart als selbstreferentielle Erkenntnishandlung (Idee) aufwirft, durchführt und eingrenzt. Was Philosophie überhaupt sein kann, beantwortet sich damit allein in ihrem Geschehen.

      Die Wissenschaft der Idee