Die Originalität des Unbekannten
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Paul Veyne, Althistoriker am Collège de France, entwirft hier sein Programm für eine „andere Geschichtsschreibung“. Jenseits der Frontstellungen zwischen Ereignis- und Strukturgeschichte weist er der Geschichtsschreibung neue Wege. Ihm geht es darum, die scheinbaren Gegensätze zwischen singulären Individuen und generalisierbaren Strukturen zu überwinden, um das Fremde und Eigenwillige vergangener Kulturen sichtbar zu machen. Nur wenn das Allgemeine und das Besondere in einem sich wechselseitig bedingenden Zusammenhang gesehen werden, vermag der Historiker die Originalität des Unbekannten offenzulegen. Wie aufschlußreich dieser Balanceakt des Historikers sein kann, beweist Veyne mit einer Studie über den Sklaven Trimalchion. In dieser höchst anschaulichen Untersuchung eines Einzelschicksals werden die herkömmlichen Überlegungen zur römischen Gesellschaft im 1. Jahrhundert nach Christus kritisch befragt und in eine neue Bestimmung der Historiographie umgemünzt.