Diese ernsten Spiele
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Ein autobiographisches Buch über Kindheit und Jugend ist entweder ein Buch über eine Katastrophe oder ein Heldenepos mit dem Untertitel „So wurde ich ein Promi“. „Diese ernsten Spiele“ ist weder das eine noch das andere. Christian Schacherreiter findet, es müsse auch möglich sein, dass ein „normaler“ Mensch von einer „normalen“, folglich repräsentativen Kindheit und Jugend erzählt. Der Autor erzählt vom Dorfleben in Pramet und vom humanistischen Gymnasium in Ried im Innkreis, vom ersten Rausch und den ersten Balzversuchen, vom Geigenunterricht und von der ersten Stifter-Lektüre. Wäre es da nicht naheliegend, mit dem kleinbürgerlichen Provinzmilieu der fünfziger und sechziger Jahre abzurechnen? Phasen der kritischen Distanzierung gab es, vor allem während der Studienzeit in Salzburg. Aber aus heutiger Sicht sieht der 56-jährige Autor dazu wenig Anlass. Im Gegenteil. Vieles von dem, was sein Leben und Denken heute ausmacht, wurde im Innviertel der sechziger Jahre zumindest in Ansätzen vorbereitet: das lebhafte Interesse für die intellektuelle und künstlerische Interpretation der Welt, das sinnenfrohe Leben und nicht zuletzt die Begeisterung für den Fußball im Allgemeinen und den SV Ried im Besonderen. Christian Schacherreiter idealisiert nichts, aber er verhehlt nicht, dass der Hauptimpuls für sein Buch Dankbarkeit war. Dankbarkeit für eine geglückte Kindheit und Jugend.
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