Kulturpsychologie in interdisziplinärer Perspektive
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Der Psychoanalytiker Hans Kilian (1921–2008) versuchte die Gegenwart aus der Sicht einer interdisziplinären psychohistorischen Anthropologie zu verstehen und entwickelte das Konzept der »metakulturellen Humanisation«. Ihm zu Ehren findet seit dem Sommersemester 2011 an der Ruhr-Universität Bochum eine Vorlesungsreihe statt, in deren Rahmen wichtige sozial- und kulturwissenschaftliche Themen in interdisziplinärer Perspektive behandelt werden. Renommierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler behandeln mit ihren Beiträgen so verschiedene Themen wie die Bedeutung der Liebe in der Moderne, autobiografische Selbstthematisierungen und Subjektivitätsformen, die Aktualität der Cultural Studies und die Renaissance einer psychologischen Ästhetik oder den wuchernden Kompetenzdiskurs für desorientierte Seelen. Auch Fragen der Begriffs- und Theoriebildung, denen sich eine sozial- und kulturwissenschaftliche Psychologie im 21. Jahrhundert zu stellen hat, werden eingehend erörtert. Der Band reflektiert die Rolle der psychologischen Forschung bei der Herstellung ihrer Untersuchungsgegenstände kritisch und fördert den Dialog zwischen etablierten naturwissenschaftlichen Richtungen und interpretativen Wissenschaften vom Menschen. Mit Beiträgen von Christian Allesch, Anil Bhatti, David Bloor, Jens Brockmeier, Ole Dreier, Lutz Eckensberger, Lilli Gast, Kenneth Gergen, Mary Gergen, Roland Reichenbach, Paul Stenner, Jaan Valsiner und Rainer Winter