Der Psychoanalytiker als Detektiv
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Ein Teil der Faszination, die von der Psychoanalyse ausgeht, hängt damit zusammen, daß man sich den Psychoanalytiker bis heute als einen Seelendetektiv vorstellt. Das Unbewußte erscheint als ein Versteck unbotmäßiger Gefühle, Phantasien und Handlungsimpulse, zu denen verräterische Spuren führen, die es mit einer Art kriminalistischem Spürsinn nachzugehen gilt. Eine solche psychoanalytische Haltung ist eine von verschiedenen möglichen. Wer sie übernimmt, dem eröffnet sie einen angemessenen methodischen Zugang zum Verständnis unbewußter Bedeutungen. Sie verleitet ihn aber auch zu einer Behandlungspraxis, die unangemessene autoritative Züge trägt. In diesem Buch wird theoretisch herausgearbeitet und an zahlreichen klinischen Beispielen geprüft, welche erkenntnis- und behandlungspraktischen Konsequenzen eine detektivische Haltung für die therapeutische Beziehung hat. Zugleich ist das Buch ein Plädoyer für eine verständigungsorientierte Psychoanalyse.