Gerüchte über die Juden
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Der Band erscheint anlässlich der Ausstellung des Jüdischen Museums Hohenems: Antijüdischer Nippes und populäre Judenbilder. Die Sammlung Finkelstein im Kontext War die Stigmatisierung von Juden in Europa über Jahrhunderte davon geprägt, die Jüdische Gemeinschaft - in Kontext einer europäischen Auseinandersetzung mit dem „Orient“ und dem verdrängten orientalischen Erbe Europas - auszugrenzen und zugleich zu vereinnahmen, so treffen wir heute in einer postkolonialen Welt auf das umgekehrte Phänomen: Juden werden nun auch aus der umgekehrten Perspektive verschwörungstheoretisch als Bedrohung einer angeblich „eigenen“, unteilbaren Kultur stigmatisiert. Der „Westen“, die USA und Israel sind dabei ein schillerndes Feindbild geworden, auch für Menschen und Kollektive, die mit Juden gar nicht in Berührung kommen. Die Bilder und Vergegenständlichungen, in denen dies geschieht, sind verblüffend interkulturell. So wurde eine Fernsehspielfassung der „Protokolle der Weisen von Zion“ zum großen Erfolg des ägyptischen Staatsfernsehen. Und dies, während die traditionelle, christlich motivierte und hochgradig ambivalente Faszination des „Jüdischen“, die sich zugleich in Philosemitismus und Antisemitismus äußert, im Westen eine überwältigende Renaissance erfährt. Die Autoren: Dan Diner, Zafer Senocak, Ruth Gruber, Kurt Greussing, Hanno Loewy, Moshe Zuckermann, Holger Gehle, Juliane Wetzel, Yves Kugelmann, Bernd Fechler, Frank Stern, Astrid Messerschmidt, Werner Dreier, Monique Eckmann, Fabian Kettner und Richard Bartholomew