Mit gläubigem Herzen und wachem Geist
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Reinhold Stecher war nicht nur ein geschätzter Bischof, Buchautor und Maler, sondern ein begnadeter Redner, ein Meister des gesprochenen Wortes. Wo immer er zu Vorträgen und Ansprachen bei festlichen Anlässen eingeladen wurde, war er es, der dem Ereignis das eigentliche Glanzlicht aufgesetzt hat. Er hatte die Gabe, das Leben in seiner ganzen Vielfalt zur Sprache zu bringen, dabei den Alltag aufzubrechen und so das Fenster zu Gott zu öffnen. Weil er in Tirol Land und Leute wie kaum ein anderer kannte, das Gespräch sowohl mit Universitätsprofessoren und Künstlern, aber auch mit einfachen, kranken und alten Menschen pflegte, waren seine Reden stets geerdet – ganz gleich, vor welchem Kreis er gesprochen hat. Und es waren neben den kirchlichen Einrichtungen viele Institutionen – vom Alpenverein bis zu den Touristikern, der Industriellenvereinigung und der Ärztegesellschaft, der Bruderschaft St. Christoph und der Universität –, die den Bischof eingeladen hatten. Diese Stärke zeigt sich in den Vorträgen und Ansprachen, die für dieses Buch gesammelt wurden. Sie umspannen einen Zeitraum von über 20 Jahren und wurden von seinem ehemaligen Generalvikar und Wegbegleiter Klaus Egger ausgesucht. Bischof Reinhold Stecher behandelte folgende Themen: „Kirche im Wandel der Zeit“ (zur Situation und zum Führungsstil in der Kirche) „Natur und Heimat“ (Gedanken zum Tourismus, zur Schöpfung) „Christsein in der Welt von heute“ (Dialog mit den Natur- und Geisteswissenschaften – besonders den Humanwissenschaften, christliche Erwachsenenbildung – zeitgerechte Glaubensvermittlung) „Berufe und Berufung“ (an die Berufsgruppen der Unternehmer, Ärzte, Bürgermeister, Politiker) „Wachsen und Reifen“ (das pädagogische Wirken – vom Kindergarten über die Schule bis zum Altern) „In Sorge um das Humanum“ (Wachsamkeit gegen alle Unmenschlichkeiten – am Beispiel der Reichskristallnacht und des Anderle von Rinn, als auch Appelle an die Zivilgesellschaft in seiner Eigenschaft als Caritas-Bischof) „In mitbrüderlicher Verbundenheit“ (an seine Mitbrüder im Bischofsamt, Kardinal Franz König und Helmut Krätzl)