Thomas Mann

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Thomas Mann wird oft als kalt und hoffärtig wahrgenommen – faszinierend, aber auch scheußlich. Hinter einer aufrecht erhaltenen Fassade, die er unerträglich fand, fand er nur in seinem Werk Freiheit, wo er seine Geheimnisse durch die Diskretion der Kunst teilte. Liebe, Tod, Politik und Religion prägen seine Lebensbeschreibung und bringen uns dem scheuen, verschlossenen Mann näher. Wir wissen über ihn mehr als über viele Deutsche, nicht nur über seinen äußeren Lebensweg vom Kaiserreich bis zum Exil, sondern auch über seine innere Biographie. Manns Leben demonstriert die Finessen menschlicher Existenz. Intime Aspekte hinterlassen oft keine wissenschaftlich verwertbaren Spuren, doch bei Dichtern wie Mann ist das anders, da sie ihre Geheimnisse in ihren Werken verarbeiten. Diese Dichtungen sind eine wichtige, oft unbeachtete Quelle seiner Biographie, ergänzt durch versteckte und unveröffentlichte Details. Seine zahlreichen stillen Liebesgeschichten werden lebendig. Trotz der Herausforderungen durch Entwurzelung, Krieg und Exil schuf er mit Witz und List sein Kunstwerk, widerstand dem Chaos und lebte als Bürger, ohne wirklich einer zu sein. Diese Biographie will alles sagen, nicht zur billigen „Entlarvung“, sondern um ein umfassendes Verständnis zu ermöglichen. Neben den Hauptthemen finden sich auch reizvolle Nebenschauplätze wie Dienstboten, Rauchen, Astrologie und seine Liebe zur Gebirgszither.