Entstehung des frühneuzeitlichen Europa
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Mit diesem Band der „Fischer Weltgeschichte“ legt der Saarbrücker Historiker Richard van Dülmen eine umfassende Strukturgeschichte der europäischen Gesellschaft in der frühen Neuzeit zwischen 1550 bis 1648 vor. Die Darstellung ist weniger an politischen Ereignissen und an den Einzelentwicklungen der verschiedenen Länder orientiert und interessiert, sondern mehr an Problemen, die die Strukturprozesse unter den Bedingungen der Vielfalt unterschiedlicher Entwicklungen der Neuzeit wesentlich begründeten. Um der „ganzen“ sozialen Wirklichkeit gerecht zu werden, wurden gleicherweise wirtschaftliche, soziale, politische und nicht zuletzt auch kulturelle Entwicklungen und Bewegungen in einem mehr oder weniger systematischen Zusammenhang berücksichtigt. Im Zentrum stehen dabei die Analysen sowohl des entstehenden kapitalistischen Marktes und der Herausbildung der frühneuzeitlichen Ständegesellschaft wie des Herrschaftssystems als auch der kulturellen Institutionen und Lebensformen, des frühmodernen Staates und der frühneuzeitlichen Rebellionen. Wenn der Herausarbeitung kultureller Formationen in der frühen Neuzeit ein relativ großer Raum zugemessen wird, dann rechtfertigt sich dies durch die bis in die Gegenwart reichende Vernachlässigung der kulturhistorischen Fragestellung, auf deren konstitutiven Erklärungswert hiermit verwiesen wird. Der Band ist in sich abgeschlossen und mit Abbildungen, Tabellen, Kartenskizzen und einem ergänzenden Literaturverzeichnis ausgestattet. Ein Personen- und Sachregister erleichtert dem Leser die rasche Orientierung.